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Studie: Deutsche sorgen sich vor Datenklau

Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich die Mehrheit der Deutschen vor Datenklau und dessen Folgen sorgt. Besonders stark gestiegen ist die Angst vor Datenmissbrauch zur Organisation von Terroranschlägen.

Nürnberg - Etwa 70 Prozent der Deutschen haben Angst um ihre persönlichen Daten. Vor allem vor Datendiebstahl und dessen Folgen: finanzielle Schäden, Identitätsklau und der unerlaubte Eingriff in die Intimsphäre. Die Sorgen hat sich nicht gelegt, denn im Vergleich zur Umfrage vor zwei Jahren gibt es kaum Veränderungen. Einen massiven Anstieg gab es bei der Sorge, dass Daten zur Organisation von Terroranschlägen missbraucht werden könnten.

Im Rahmen der Studie "Daten & Schutz 2015/2016" befragte der GfK Verein rund 2.000 Personen in Deutschland zum Umgang mit privaten Daten. Knapp 70 Prozent sorgen sich um den Schutz ihrer persönlichen Daten und ihrer Privatsphäre - dieser Wert hat sich im Vergleich zur Studie vor zwei Jahren kaum verändert. Allerdings hat sich die Anzahl derjenigen, die schon einmal von Datenmissbrauch betroffen waren, von sieben auf neun Prozent leicht erhöht.

Datenmissbrauch macht vorsichtig

Wer schon einmal von Datenklau betroffen war, ist generell ängstlicher: Fast alle geben an, sich vor Datenmissbrauch zu fürchten (95,2 Prozent). Zwar verzichten die Betroffenen nicht häufiger auf die Nutzung von Online-Angeboten als der Durchschnitt, aber sie ergreifen vermehrt Schutzmaßnahmen. Zum Beispiel verwenden sie häufiger komplizierte Passwörter, ändern diese öfter und achten darauf, Passwörter nicht auf der Festplatte zu speichern. Befragte, die schon einmal Datenmissbrauch erlebt haben, treffen eher Maßnahmen zum Schutz vor Schnüffelsoftware und legen sich häufiger eine E-Mail Adresse zu, die nur für Registrierungen oder Spiele verwendet wird.

Die Angst vor finanziellem Schaden ist hoch

Befragt nach den Ängsten im Zusammenhang mit Datenmissbrauch, nennen die meisten Deutschen finanziellen Schaden (65 Prozent), Missbrauch der eigenen Identität durch Dritte (53 Prozent) und Einblick bzw. Eingriff in die Privatsphäre (48 Prozent). Fast ebenso viele fürchten sich vor der Verbreitung von falschen Informationen und Unwahrheiten (42 Prozent). Deutlich gestiegen ist die Furcht, dass Daten zum Planen von Terroranschlägen missbraucht werden. Mit einer Erhöhung von 9,7 auf 19,6 Prozent hat sich dieser Wert innerhalb von zwei Jahren verdoppelt.

Datenaufzeichnung zum Schutz wird akzeptiert

Die deutschen Internet-Nutzer akzeptieren eine Beobachtung ihrer Person nur dann, wenn sie dem Schutz dient. Mehr als 70 Prozent befürworten, dass es mehr öffentliche Sicherheitseinrichtungen, wie Überwachungskameras, gibt, weil sie sich dadurch sicherer fühlen. Deutlich zugenommen hat die Zustimmung zur Aufzeichnung der Kommunikation am Telefon oder im Internet zum Schutz vor Verbrechen: Immerhin 40 Prozent äußern sich darüber positiv, vor zwei Jahren waren es noch nicht einmal 30 Prozent. Auch akzeptieren mehr als zwei Drittel, dass mit der Nutzung des World Wide Webs ein gewisser Grad an Überwachung und eingeschränktem Datenschutz verbunden ist. 2013 teilte nur gut die Hälfte diese Ansicht. Auf wenig Zustimmung stößt aber die Verwendung der Daten für Werbezwecke bei der Nutzung kostenfreier Online-Dienste. Nur gut jeder Vierte stimmt dem zu und nur jeder Dritte will auf seine Bedürfnisse zugeschnittene Werbung. "Die Zustimmung für diese Datenverwendung steigt jedoch und ist besonders bei den unter 40-Jährigen stärker ausgeprägt" stellt dazu Raimund Wildner, der Geschäftsführer des GfK Vereins fest.

Regierung sorgt zu wenig für Schutz

Nur 32 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Bundesregierung genug tut, um die Daten der Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Allerdings hat sich dieser Anteil seit 2013 leicht erhöht - damals lag der Wert der positiven Stimmen bei 28 Prozent. Ihr Vertrauen beim Umgang mit persönlichen Daten schenken die Internetnutzer vor allem Ärzten (88 Prozent), kleinen Einzelhändlern (83 Prozent) und Krankenkassen (77 Prozent). Am wenigsten vertrauen sie Anbietern von Internetservices aus den USA (10 Prozent). Etwas höher (22 Prozent) ist das Vertrauensniveau bei den europäischen Anbietern. Aber auch sozialen Netzwerken, Internet-Providern, Online-Kommunikationsplattformen/Messenger-Diensten, und Internet-Shops steht die Mehrheit der Befragten misstrauisch gegenüber.

Kein Verzicht bei Social Media

Bei drei Viertel der deutschen Internetnutzer führt das Misstrauen beim Datenschutz auch zum Verzicht auf Online-Aktivitäten. Knapp 40 Prozent der Befragten glauben, dass Online-Gewinnspiele eine Gefahrenquelle für Datenmissbrauch sind. Dementsprechend sieht fast die Hälfte von der Nutzung dieser Angebote ab. Auch beim Online-Banking fürchten fast 40 Prozent Datenmissbrauch und entsprechend viele geben an, deshalb darauf zu verzichten (heute: 33 Prozent, 2013: 37 Prozent). Weniger konsequent verhalten sich die Surfer bei den sozialen Netzwerken: Obwohl mehr als jeder Dritte in sozialen Netzwerken eine Gefahr für Datenmissbrauch sieht, verzichten auf deren Nutzung nur 16 Prozent (2013: 22 Prozent).

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